Du willst nicht putzen. Du willst nicht nachfüllen, nicht abtrocknen, nicht kontrollieren, ob der Teppich jetzt doch nass geworden ist. Du willst drücken – und vergessen. Wenn du bei dieser Vorstellung genickt hast, dann geht’s dir wie uns. Und genau deshalb haben wir den Dreame X40 Ultra und den Roomba Combo 10 Max+ gegeneinander antreten lassen: zwei Saugroboter, die versprechen, deinen Haushalt selbstständig zu übernehmen. Aber versprechen können viele.
Was zählt, ist: Was machen sie wirklich besser – und was eben nicht? Und wir sagen’s direkt: Dieses Duell hat uns mehr überrascht, als wir dachten. Die Unterschiede sind nicht immer da, wo man sie erwartet hätte – aber sie machen einen riesigen Unterschied im Alltag.
Kamera und Navigation: der eine sieht, der andere erkennt
Kameras haben heute fast alle. Aber eine RGB-Kamera mit strukturiertem Licht und Lidar in Kombination? Das bringt nur der X40 Ultra. Und genau das ist der Punkt: Er erkennt nicht nur ein Hindernis – er weiß, was es ist. Ob ein Kabel oder eine Socke, ob Tierkot oder Spielzeug – das System versteht die Szene und reagiert entsprechend.
Beim Roomba Combo 10 Max+ kommt vSLAM zum Einsatz – visuelle Positionsbestimmung über eine Frontkamera. Das ist solide, aber funktioniert nur richtig gut bei Tageslicht. Dunkle Räume oder verwinkelte Ecken werden schnell zum Problem.
Kurz gesagt: Dreame arbeitet mit einem Navigationssystem, das 2025 würdig ist. Roomba fühlt sich eher wie ein verlässlicher Oldie an, der sich noch gut schlägt – aber nicht mehr Schritt hält.
Wischfunktion und Trocknung: hygienisch oder halbgar?
Wischen ist die Königsdisziplin. Oder sagen wir besser: das Minenfeld der Saugroboter. Und hier trennen sich die Wege radikal. Der Dreame X40 Ultra fährt seine Mop-Pads bei Nichtgebrauch komplett ein und trocknet sie mit Heißluft. Das ist nicht nur effizient, sondern verhindert Gerüche, Keime und Fleckenbildung.
Der Roomba? Zieht sein Wischtuch hoch – so halb. Ein Teil bleibt unter einer Abdeckung, wird nicht vollständig getrocknet und sorgt oft für unangenehme Gerüche. Und wer nach 24 Stunden ein noch feuchtes Pad aus der Station zieht, weiß: Das hier ist keine durchdachte Lösung.
Dreame bietet ein vollautomatisches System – Roomba eher eine Notlösung.
Reinigungsmittel und Wassertanks: du oder der Roboter?
Man will doch nur sauberes Wasser mit einem Tropfen Reiniger. Klingt simpel? Nicht bei iRobot. Dort musst du das Reinigungsmittel selbst dosieren – jedes Mal. Kein Sensor, keine Automatik. Ein echter Rückschritt, wenn man bedenkt, wie viel Hightech sonst drinsteckt.
Dreame macht das eleganter. Du füllst den Reinigertank einmal – und das System mischt je nach Modus und Verschmutzungsgrad automatisch das richtige Verhältnis. Das spart Zeit, verhindert Überdosierung und sorgt für konstante Ergebnisse.
Auch bei den Tanks selbst wird’s spannend: Vertikale Tanks bei Dreame erleichtern den Transport, funktionieren mit Schwerkraft und lassen sich ohne Kleckerei entnehmen. Roomba setzt auf horizontale Tanks, die sperriger und schwerer zu entleeren sind.
Kleiner Unterschied, große Wirkung – spätestens, wenn du den dritten Liter Wasser verschüttet hast.
Reinigungsstation: vollautomatisch oder nur halb?
Die Station ist das Herzstück. Und was da passiert, entscheidet über echte Autonomie oder bloße Teilentlastung. Dreame reinigt, trocknet, befüllt – alles automatisch. Die Mop-Pads lassen sich magnetisch einsetzen und vom Roboter selbst lösen. Keine schmutzigen Hände, keine Teppichpannen.
Roomba orientiert sich noch stark am alten j9+-Design. Ja, die Station sieht modern aus, aber die Technik dahinter ist limitiert. Keine automatische Pad-Entnahme, keine Reinigungsmittel-Dosierung, und ein Staubbehälterverschluss, der sich schnell verklemmen kann.
Roomba wirkt hier wie eine Station mit Ambitionen, aber ohne echten Plan. Dreame dagegen hat den Alltag verstanden – und durchdacht.
Saugkraft und Reichweite: wenn’s richtig tief werden soll
12.000 Pascal. Das ist die Zahl, die den Unterschied macht. Denn so viel bringt der Dreame auf den Boden. Und das merkt man: Tiefe Fugen, Teppichränder, grober Schmutz – alles weg.
iRobot schweigt zur genauen Saugkraft. Aber gemessen an Erfahrungswerten der j-Serie dürften es maximal 5.000–6.000 Pascal sein. Reicht für Alltagsstaub, aber bei Tierhaaren und größeren Krümeln zieht der Combo 10 Max+ den Kürzeren.
Und dann ist da noch die seitlich ausfahrbare Bürste beim X40 Ultra. Sie erreicht Stellen unter Möbeln und an Kanten, wo der Roomba längst aufgibt. Genau solche Details machen aus einem guten Roboter einen hervorragenden.
Bodenerkennung und Intelligenz: nicht alles ist eine Wand
Er erkennt, dass du einen Teppich hast. Er erkennt, ob’s sich um Hochflor handelt oder nur ein Vorleger ist. Und er entscheidet selbstständig, ob Saugleistung erhöht, Mop-Pad angehoben oder der Bereich mehrmals gereinigt wird. Das ist nicht Zauberei – das ist Dreame.
Roomba? Sieht Hindernisse, aber erkennt sie nicht im Detail. Keine Differenzierung zwischen Kabel und Socke. Und die Karten? Okay, aber eben simpel. Keine automatisch erkannten Objekte, keine Zonenintelligenz, keine Pfadoptimierung.
Was Dreame in der Karte zeigt, sieht aus wie ein Architekturplan. Bei iRobot fühlt es sich mehr nach Kinderzeichnung an. Funktional – aber nicht beeindruckend.
App und Nutzererlebnis: Kontrolle oder Kompromiss?
In der Dreame-App kannst du alles steuern. Wassertemperatur, Reinigungsmittel, Bürstengeschwindigkeit, Zeitpläne, No-Go-Zonen, Doppeldurchgänge – alles. Und das in einem Interface, das modern, logisch und angenehm zu bedienen ist.
iRobots App? Funktioniert. Aber fühlt sich an wie eine abgespeckte Version. Keine Anpassung der Trocknungszeit, keine Reinigungsmitteldosierung, keine Echtzeit-Visualisierung der Route. Du kannst starten, stoppen und Raum XY reinigen. Viel mehr nicht.
Wenn du dein Smart Home ernst nimmst, wirst du mit Dreame glücklicher. Punkt.
Bauweise und Materialien: Vision oder Routine?
Der Dreame wirkt wie aus einem Guss – modular, glatt, pflegeleicht. Die Mop-Pads magnetisch, die Bürsten wartungsarm, die Station stabil. Alles hat seinen Platz, alles greift ineinander.
Roomba dagegen wirkt wie ein Remix alter Bauteile. Stabile Rollen, ja. Solides Gehäuse, auch. Aber das Gefühl von Innovation? Fehlanzeige. Es funktioniert, aber es fasziniert nicht.
Das ist wie ein Nokia mit Tasten im Jahr 2025 – kann man machen, aber will man das?
Geräuschkulisse: Flüstern oder Föhnen?
Der X40 Ultra ist überraschend leise. Selbst beim Trocknen der Pads oder bei der Selbstreinigung bleibt der Pegel moderat. Du kannst telefonieren, ohne die Stimme zu heben.
Der Roomba Combo 10 Max+ dagegen knattert ordentlich. Besonders beim Entleeren oder Pad-Anheben wird’s laut – nicht störend, aber definitiv präsent. In Haushalten mit Kleinkindern oder nervösen Haustieren kann das schon nerven.
Autonomie im Alltag: Hände weg oder ständig eingreifen?
Dreame hat’s verstanden: Der Roboter soll allein arbeiten. Und er tut es. Wischt, saugt, erkennt, befüllt, trocknet – alles ohne dein Zutun.
Der Roomba will helfen – aber du musst mitmachen. Reinigungsmittel nachfüllen, Pads tauschen, Station kontrollieren. Kleinigkeiten, die sich summieren.
Wer Autonomie sucht, will keine Kompromisse. Und die gibt’s bei iRobot leider zu viele.
Fazit: Der Dreame X40 Ultra macht das Rennen – klar und deutlich
Wir hatten gehofft, dass es knapp wird. Wir wollten zwei ebenbürtige Geräte. Aber was Dreame hier liefert, ist schlicht die nächste Stufe.
Roomba Combo 10 Max+ ist solide. Für den Alltag geeignet, vor allem wenn du einfache Anforderungen hast. Aber wenn du Technik willst, die dir die Arbeit abnimmt – wirklich abnimmt – führt kein Weg an Dreame vorbei.
Es ist kein Duell auf Augenhöhe. Es ist ein Update. Und du weißt selbst: Irgendwann ist’s Zeit für was Neues.