Wasser nachfüllen, Mopps waschen, Staubbehälter leeren – alles selbst machen? Keine Chance mehr. Wir reden hier nicht über einfache Saugroboter. Wir reden über Maschinen, die mehr können als die meisten Menschen an einem Sonntagmorgen. Der Roborock S8 MaxV Ultra und der Dreame X40 Ultra stehen für eine neue Generation: angeschlossen ans Wasser, mit Reinigungsmitteltank, heißer Trocknung, Kartierung auf Raumebene und sogar Hinderniserkennung mit Kamera.
Die Frage ist also nicht mehr, ob du dir einen Plumbot zulegst. Die Frage ist: Welcher ist der richtige? Und genau das klären wir jetzt – technisch, praktisch, ehrlich.
Platzbedarf, Schlauchsysteme und Dockingdesign: Unterschiede, die man erst später merkt
Beide Hersteller gehen den gleichen Weg: Ein zentrales Dock, das sich um alles kümmert – Wasser rein, Schmutzwasser raus, Wischpads reinigen und trocknen, Staub absaugen. Und ja, sie hängen am Festwasseranschluss. Klingt aufwendig, ist aber halb so wild.
Der Roborock-Dock ist höher, aber kürzer, lässt sich also gut direkt an die Wand stellen, auch hinter Türen. Die Dreame-Station ist niedriger, dafür tiefer – was in Küchenzeilen oder unter Arbeitsplatten richtig praktisch wird. Wer also Platz sparen will, sollte sich vorher überlegen, wo das Gerät steht.
Beide kommen mit einem Drei-Wege-Ventil und flexiblen Schlauchverbindungen, was die Integration erleichtert. Fürs Dock braucht man keine Fachkraft – nur ein bisschen handwerkliches Geschick und Zugang zu Kaltwasser und Abfluss.
Der Roborock punktet mit einem separaten Fach für Reinigungsmittel, das bei jeder Moppwäsche automatisch dosiert wird. Diese Kleinigkeit sorgt langfristig für sauberere Böden – ohne Nachfüllen, ohne Denken.
12.000 Pa vs. 10.000 Pa: klingt nach wenig, ist aber viel
12.000 Pascal. Das ist die Saugkraft, die Dreame dem X40 Ultra verpasst hat – und das merkt man. Vor allem auf Teppich zieht er spürbar mehr Schmutz raus. Tiefer liegender Sand, Krümel, Staub – alles kein Problem.
Der Roborock bringt es auf 10.000 Pa, kombiniert das aber mit zwei gegenläufigen Hauptbürsten. Theoretisch clever, in der Praxis aber: Tierhaare verheddern sich häufiger, und bei dicken Teppichen kommt er nicht ganz so tief.
In Tests mit synthetischem Teppichboden und Haustierhaaren blieb beim Dreame nur ein Viertel der Haare in der Bürste hängen, während der Roborock fast 60 % einsammelte. Da merkt man: Ein stärkerer Motor ist manchmal effizienter als eine zweite Bürste.
Beide Geräte haben ausfahrbare Seitenbürsten, um Ecken besser zu erreichen. Und da nehmen sie sich wenig – die Ecken werden sauber, ohne dass man mit dem Handstaubsauger nachhelfen muss.
Wischen mit System – Vibration oder Rotation?
Hier wird’s fast schon philosophisch. Der Roborock setzt auf vibrierende Mopps – das nennt sich VibraRise 3.0 und klingt ziemlich technisch. Dabei bewegen sich die zwei Pads mit hoher Frequenz und Druck auf dem Boden. Vorteil: Sie lassen sich anheben, wenn ein Teppich erkannt wird.
Dreame geht einen anderen Weg: zwei rotierende Mopps mit ausfahrbarem Arm. Diese rotieren mit hoher Geschwindigkeit und drücken den Schmutz mechanisch weg – was gerade bei eingetrockneten Flecken spürbar besser funktioniert.
In praxisnahen Tests erreichte der Dreame 92 von 100 Punkten, der Roborock 88. Minimaler Unterschied – aber in der Ecke, an Türrahmen und unter Möbeln schafft der Dreame mit seiner beweglichen Kante mehr Fläche.
Das klingt vielleicht nach Luxusproblem – aber wer oft mit getrocknetem Kaffee oder klebrigen Saftresten zu kämpfen hat, weiß: Genau da trennt sich Hightech von Spielerei.
Smarter sehen – und besser erkennen
Beide Geräte sehen nicht nur gut aus – sie sehen auch wirklich etwas. Dank LiDAR oben und Kamera vorn erkennen sie Räume und Hindernisse in Echtzeit.
Doch der Dreame erkennt bis zu 120 Objektklassen – vom Spielzeugauto über Socken bis zum Hundehaufen. Der Roborock kommt nur auf 73 Klassen. In Hindernistests wich der Dreame in 22 von 25 Fällen korrekt aus, der Roborock nur in 16. Das bedeutet: Weniger Stopps, weniger Chaos, weniger Ärger.
Für Haushalte mit Kindern oder Haustieren ist das ein echter Gamechanger. Denn nichts ist nerviger als ein Roboter, der sich regelmäßig an einer Puppe oder einem Kauknochen verschluckt.
Beide Modelle speichern Grundrisse von mehreren Etagen und merken sich No-Go-Zonen. Aber Dreame nutzt seine Kamera gezielter – du bekommst ein klareres, effizienteres Bewegungsmuster.
App, Steuerung und Kommunikation – auf Augenhöhe, fast
Beide Apps gehören zum Besten, was man aktuell in dieser Produktkategorie findet. Kartendarstellung in 3D, Zonenreinigung, Sperrzonen, Reinigungsintensität pro Raum – alles da.
Der Roborock hat zusätzlich einen integrierten Sprachassistenten, mit dem du direkt interagieren kannst. Das ist nett, aber keine Notwendigkeit. Dreame setzt stattdessen auf Alexa und Google Assistant – was in den meisten Haushalten reicht.
Beide Apps erlauben Software-Updates, Pflege-Erinnerungen und Fernsteuerung. Wer sich einmal eingearbeitet hat, wird die Systeme intuitiv bedienen können. Unterschiede? Ja. Relevant? Nicht zwingend.
Akkulaufzeit: gleiche Zeit, unterschiedliche Fläche
Beide Hersteller geben 180 Minuten im Eco-Modus an. Aber die Wahrheit liegt – wie immer – im Alltag. Der Dreame reinigte im Test über 240 m² mit einer Akkuladung, der Roborock schaffte nur rund 138 m².
Warum das so ist? Kombination aus besserem Energie-Management, effizienterer Navigation und weniger Nachläufen. Minuten pro Prozent Akkuleistung: Der Dreame nutzt seine Energie einfach schlauer.
Wer große Flächen oder mehrere Etagen reinigen will, wird die Unterschiede schnell spüren. Mehr Fläche, weniger Pausen, schnellere Gesamtreinigung – das summiert sich über die Woche.
Überwachung, Haustiere, Spezialmodi – nice to have?
Der Roborock hat ein Ass im Ärmel: eine mobile Videoverbindung. Du kannst live sehen, was dein Roboter sieht, sogar mit ihm sprechen. Das ist cool – wenn du unterwegs dein Haustier kontrollieren willst. Oder mal checken möchtest, ob die Küche sauber ist.
Ob man diese Funktion oft nutzt? Fraglich. Aber sie ist da.
Beide Geräte bieten spezielle Reinigungsmodi für Haustierhaare, hohe Verschmutzung oder empfindliche Böden. Beide funktionieren zuverlässig. Und beide lassen sich per Software in Zukunft erweitern – vorausgesetzt, der Hersteller liefert Updates.
Warum wir am Ende zum Dreame greifen würden
Ganz ehrlich? Es war knapp. Der Roborock ist ein beeindruckendes Gerät. Er sieht gut aus, ist durchdacht, leistungsfähig, clever gebaut. Aber: Er verliert fast jeden Vergleichspunkt mit dem Dreame – knapp, aber eindeutig.
Der Dreame X40 Ultra ist einfach konsequenter. Mehr Saugkraft, bessere Teppichreinigung, effizientere Navigation, stärkeres Wischsystem, größere Fläche pro Akkuladung. Dazu ein Dock, das funktional durchdacht ist und sich gut integrieren lässt.
Der Roborock bietet ein paar nette Features, die technisch beeindrucken – aber selten wirklich gebraucht werden. Und das ist der Unterschied: Der Dreame liefert im Alltag mehr. Jeden Tag.
Ob es um das Kinderzimmer geht, den Hund im Wohnzimmer oder um eine Küche voller Kanten und Ecken – der Dreame arbeitet zuverlässiger, schneller, gründlicher.
Und wenn man mal ehrlich ist: Genau das wollen wir doch von einem Plumbot. Oder?
Vielleicht haben wir uns ein bisschen zu sehr in die rotierenden Mopps verliebt… aber ganz ehrlich – wer nicht?