Du kommst nach Hause und alles ist erledigt – ohne dass du auch nur eine Taste gedrückt hast. Kein Chaos auf dem Boden, keine Wischspuren, keine Krümel. Und du fragst dich fast erschrocken: Habe ich das etwa selbst gemacht? Nein. Hast du nicht. Das war dein Saugroboter. Oder besser gesagt: einer dieser zwei Kandidaten, die derzeit um den Titel des heimlichen Haushaltschefs kämpfen – der Xiaomi X10 und der Xiaomi X10+.
Was wir gleich sagen können: Beide Geräte haben Power, beide sehen gut aus, und beide nehmen dir eine Menge Arbeit ab. Aber – und das ist kein kleines „aber“ – der X10+ will alles. Er leert sich selbst, wischt, wäscht, trocknet, erkennt Hindernisse und denkt dabei fast mit. Der X10 dagegen ist bodenständiger, ein ehrlicher Arbeiter, der ohne viel Tamtam tut, was man ihm sagt.
Also, was willst du? Einen smarten Assistenten, der dich aus dem Haushalt fast raushält? Oder einen, der dir hilft, aber dich noch braucht? Lass uns reinschauen. Und ja – wir haben beide getestet. Ausgiebig.
Saugstärke, navigation, system – hier sind sie sich einig
Fangen wir bei den Basics an. Denn hier spielen beide Geräte in derselben Liga. Beide bringen 4000 Pascal Saugkraft mit, und das ist nicht einfach nur eine Zahl – das ist genug Power, um auch hartnäckige Teppichkrümel oder Haare vom Hund einzusammeln, ohne dass du sie vorher wegschnippen musst.
Vier Reinigungsstufen stehen zur Verfügung. Du kannst sie je nach Raum, Boden oder Laune anpassen. Wer will, der kann. Wer nicht, der stellt’s einmal ein und vergisst es.
Das Bürstensystem ist identisch: eine rotierende Mittelwalze plus seitliche Bürste, die den Schmutz aus den Ecken kitzelt. Und nein, die laufen sich nicht ständig fest. Wir waren überrascht, wie gut beide auch in schwer zugänglichen Zonen arbeiten.
Die Navigation läuft bei beiden über LiDAR – also Lasertechnologie, die die Wohnung scannt und eine Karte erstellt. Damit fahren die Roboter nicht wild durch die Gegend, sondern folgen einem klaren Plan. Kein hektisches Rumgekurve, sondern strukturierte Bahnen. Treppenabstürze? Passieren hier nicht.
Und falls mal der Akku schlapp macht? Dann fahren beide artig zur Station zurück, laden nach, und machen genau dort weiter, wo sie aufgehört haben. Du musst nichts tun.
Moppen ist nicht gleich wischen – hier kommt der erste große knall
Jetzt wird’s ernst – denn wer glaubt, dass alle Saugroboter gleich wischen, der hat den X10+ noch nicht erlebt. Der X10 zieht einen simplen Mopp hinter sich her, feuchtet den Boden an, nimmt ein bisschen Schmutz mit – gut für die tägliche Pflege, aber mehr auch nicht.
Der X10+ hingegen bringt zwei rotierende Mopps mit, die sich mit Druck über den Boden drehen. Das ist ein völlig anderes Level. Eingetrocknete Flecken, Fett, Kaffeeränder – kein Problem. Und was uns am meisten überzeugt hat: Die Bewegung der Mopps sorgt dafür, dass der Boden nicht nur sauber wird, sondern fast schon glänzt.
Stell dir vor, du ziehst mit einem nassen Tuch über eine Fläche – und dann machst du das Ganze nochmal mit kreisenden Bewegungen. So fühlt sich der Unterschied zwischen X10 und X10+ an.
Der eine wischt. Der andere reinigt. Punkt.
Eine station, zwei welten – und eine von ihnen putzt für dich mit
Beide Modelle kommen mit Absaugstation. Du musst also nicht nach jedem Reinigungsvorgang den kleinen Staubbehälter leeren – sie saugen sich selbst leer in einen größeren Staubbeutel, der wochenlang hält. Das ist entspannt.
Aber jetzt kommt’s: Die Station des X10+ ist ein echter Alleskönner. Sie reinigt nicht nur die Mopps nach jedem Einsatz, sie trocknet sie auch mit Warmluft, damit nichts anfängt zu müffeln. Und als wäre das nicht genug, füllt sie sogar automatisch den Wassertank auf.
Du musst nichts machen. Keine Mopps anfassen. Kein Tank nachfüllen. Kein Ausspülen.
Beim X10 ist genau hier Schluss. Der leert sich, ja – aber alles rund ums Wischen bleibt deine Sache. Tuch abnehmen, waschen, trocknen, wieder dranbauen. Alle paar Tage, je nachdem, wie oft du wischst.
Das ist der entscheidende Unterschied in der Bequemlichkeit. Der X10+ ist autonom. Der X10 ist ein Assistent.
Sie sehen – aber nur einer erkennt
Navigation ist das eine. Aber Sehen ist mehr.
Beide nutzen Laser, um die Wohnung zu scannen. Beide erkennen Möbel und Wände. Aber nur der X10+ hat zusätzlich eine RGB-Kamera und 3D-Lichtsensorik. Was das bringt? Eine ganze Menge.
Er erkennt Kabel, Schuhe, Socken, selbst Hundehäufchen – und umfährt sie. Klingt wie ein Werbeversprechen, funktioniert aber wirklich. Wir haben getestet. Und ja, der Socken blieb an Ort und Stelle.
Der X10? Der erkennt Hindernisse – aber nicht, was sie sind. Also kann es gut sein, dass er über das Handyladekabel fährt oder den Hausschuh durch den Flur schiebt.
Wer also ein perfekt aufgeräumtes Zuhause hat, der merkt vielleicht keinen Unterschied. Aber wenn du Kinder hast, Haustiere, Gäste oder einfach ein normales Leben führst, dann macht diese Objekterkennung einen riesigen Unterschied.
Alltagstauglichkeit – hier wird’s plötzlich sehr ungleich
Am Ende zählt nicht, was das Datenblatt sagt, sondern wie sich das Ding im Alltag schlägt. Und hier reden wir über Kleinigkeiten – aber sie machen den Unterschied.
Der X10+ ist wie ein Kollege, der seine Aufgaben kennt und sich selbst organisiert. Er putzt, leert sich, wischt, reinigt sich selbst, trocknet sich, tankt auf und meckert kaum. Du schaust in die App, siehst einen glänzenden Grundriss – das war’s.
Der X10 will mitdenken. Wassertank auffüllen, Mopps reinigen, Zonen abfahren, ab und zu helfen. Nicht schlimm – aber eben spürbar mehr Interaktion.
Und dann ist da noch die Laufzeit: 180 Minuten beim X10, 120 beim X10+. Klingt nach Vorteil, aber – Achtung – beide fahren bei Bedarf automatisch nachladen und machen weiter. In der Praxis kaum relevant, außer du hast 400 Quadratmeter auf einmal.
Haptik, material, finish – wo fühlt es sich hochwertiger an?
Beide Geräte wirken solide, klar. Kein Billig-Plastik, kein klappriges Gefühl. Aber: Der X10+ fühlt sich in den Details einfach aufgeräumter an. Die Mopps lassen sich leicht entnehmen, die Station ist elegant designt und passt optisch auch ins Wohnzimmer.
Die Station des X10 wirkt funktional, fast ein bisschen bürokratisch. Sie tut, was sie soll – aber sie sieht dabei nicht besonders gut aus. Der X10+ steht da wie ein Designerstück – eine Station, die man nicht verstecken muss.
Auch in der App merkt man: Der X10+ bietet mehr Einstellungsmöglichkeiten, vor allem rund ums Wischen. Automatische Moppreinigung, Trockenzyklen, Wasserintensität – du kannst alles festlegen. Beim X10 bleibt’s bei den Standardoptionen.
Und jetzt mal ehrlich: welchen würden wir wirklich behalten?
Okay. Jetzt wird’s persönlich. Welcher bleibt bei uns? Ganz klar – der Xiaomi X10+.
Weil er weniger Arbeit macht. Weil er selbstständig ist. Weil er besser wischt. Weil wir keine Lust haben, Mopps auszuwringen oder uns zu merken, wann der Wassertank leer ist. Und weil es einfach Spaß macht, ihm zuzuschauen, wie er elegant um Schuhe herummanövriert.
Der X10 ist kein schlechtes Gerät. Er ist stark, er navigiert clever, er saugt sehr gut. Aber er ist eben nicht autonom. Und das ist heute der Unterschied zwischen „hilfreich“ und „wow“.
Wenn du einen Roboter willst, der wirklich übernimmt – dann nimm den X10+. Der macht’s sauber. Und ruhig. Und gründlich.
Und der X10? Vielleicht passt er besser zu jemandem, der ein bisschen Kontrolle behalten will. Oder einfach weniger Geld ausgeben möchte. Auch okay.
Aber wir? Wir lassen uns ab jetzt bedienen. Von einem Saugroboter. Der besser wischt als wir.